Die Möglichkeiten und die Variabilität innerhalb der Spielsysteme sind selbstverständlich vom Etat abhängig. Mehr Geld = mehr individuelle Qualität bei den gestandenen Spielern (Ausnahmen bestätigen die Regel). Ein Dücker oder Kramer z. B. kostet die Summe X - und du weißt, was du bekommst oder eben auch nicht bekommst. Willst du mehr, dann musst du mehr (für einen anderen Spieler) bezahlen. Du kannst am Ende nur das spielen, was die Spieler zu spielen in der Lage sind. Zu Anfang der Saison hat das sehr gut funktioniert - nun weiß die Konkurrenz mehr und mehr, was das ist. Und nun ist Variabilität gefragt. Und je höher die individuelle Klasse der Spieler ist, umso variabler kannst du auftreten. Und genau hier setzt auch ein Etat die Limits.
Kein Mensch behauptet, dass der Etat für diese Saison bei 0 liegt. Natürlich bekommen Spieler Geld - allerdings nicht alle...
Import - Spieler sind günstig, wenn sie weitestgehend unbekannt sind und frisch vom College kommen. Import - Spieler, die in Europa bereits einen Namen haben, sind nicht zwangsläufug günstig. Ein David Hicks kam als überragender Topscorer der Regionalliga nach Schwelm (52 Punkte im WBV - Pokalfinale). Der hatte mit Sicherheit mehr als ein Angebot vorliegen. Ein Jody Johnson ist einer von 10000 möglichen College - Kandidaten für Europa (ansonsten "Kisten schleppen im Supermarkt" - Zitat Bauermann). Den bekommst du für eine schmale Mark - wenn du Glück hast, dann schlägt er ein wie eine Bombe, wenn du Pech hast, dann eben nicht.
Dass der Etat in dieser Saison insgesamt deutlich kleiner ist, dass merkt man in allen Bereichen. Als Aktiver im Bereich Nachwuchs und Breitensport kann auch ich davon ein Lied singen. Auch dort muss gespart werden. Genaue Zahlen kenne ich natürlich nicht, aber der Fakt als solches ist spürbar und nicht zu leugnen. Sehr konkret - und er wirkt sich auch dort auf die Ergebnisse aus.
Umso mehr sollte man die Menschen unterstützen, die sich trotz einer deutlich bescheideneren Grundvorraussetzungen für das Projekt Basketball in Schwelm engagieren. Kurzfristig ist das Ziel, das Ganze irgendwie am kacken zu halten. Gleichzeitig wird daran gearbeit, die Ausgangssituation mittelfristig wieder zu verbessern, um dann - langfristig - eben wieder sehr gut aufgestellt zu sein.
Die Vorraussetzungen, in Schwelm professionellen Basketball zu etablieren, sind verdammt schwierig. Kleine Stadt, weitestgehend überaltert, wenig bis keine Unterstützung durch die Kommune. Die Öffnung hin zum gesamten EN - Kreis als EN Baskets ist da sicher ein richtiger, auf Dauer gar unvermeidlicher Schachzug gewesen. Und es wird definitiv hart dafür gearbeitet, diese Chancen produktiv für den Basketball zu nutzen.
Übrigens ist es nicht so schwer, dass alles zu erfahren. Vieles davon wird ohnehin kommuniziert und ansonsten kann man einfach nachfragen, auch kritisch. Die meisten handelnden Personen der Schwelmer Basketball - Gemeinde sind durchaus gerne bereit, Auskünfte zu geben. Und sie verstecken sich auch nicht in der Anonymität.
By the way: Auch diese Personen sind sicher not amused, wenn "ihre" Mannschaft in Frankfurt unter die Räder kommt. Und da wird sicher auch so einiges kritisch hinterfragt. Aber manche Dinge sind eben alternativlos (würde unsere Kanzlerin jetzt sagen....). ;-)